Die Ardestorfer Bioenergie wird in Zusammenarbeit mit 18 landwirtschaftlichen Partnerbetrieben bewirtschaftet. Unsere landwirtschaftlichen Partnerbetriebe sind Landwirtfamilien. Sie leben und wirtschaften in umliegenden Dörfern der Anlage. So bietet unsere Anlage eine gesicherte Abnahme der Erzeugnisse für die Familienbetriebe und erfüllt das Prinzip der kurzen Wege.
Unsere landwirtschaftlichen Partnerbetriebe bauen nicht nur pflanzliche Rohstoffe für die Anlage an, sondern halten auch Nutztiere, deren Mist, Trockenkot und Gülle in der Anlage verwertet wird.
Insgesamt bewirtschaften unsere Partnerbetriebe 2.200 ha Ackerland. Hiervon werden auf ca. 280 ha Mais, Rüben und weitere Rohstoffe für die Anlage angebaut.
Die landwirtschaftlichen Partnerbetriebe halten Schweine, Hähnchen und Rinder zur Fleisch-, und Milcherzeugung sowie Hühner zur Eiererzeugung. So entstehen im Jahr fast 10.000 Tonnen Mist und Gülle, die in unserer Anlage verwertet werden.
Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt:
“Wir haben jetzt die einmalige Chance unsere, in langjähriger Laborarbeit erworbenen theoretischen Kenntnisse, in der Praxis zu erproben und zu beweisen.“
Frau Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta:
„Wir möchten unter realen Bedingungen die Bakterien so beeinflussen, dass es zu einer Effizienzsteigerung kommt. Es soll erforscht werden, wie die Einstellung der Biogasanlage so optimiert werden kann, dass es auch bei variierender Substratzusammensetzung, z.B. mit Mais, Hirse, Rüben oder Gras zu einer Maximierung des Gasertrags kommt, bei gleichzeitiger Minimierung der Anbaufläche.“
Kooperationspartner Dipl.-Ing. Rainer Hildebrandt von der EWE in Oldenburg:
„Unsere eigene Forschungsabteilung sieht in dieser Zusammenarbeit einen zukunftsfähigen Ansatz. Als Energiedienstleister für die Region ist die dezentrale Stromerzeugung die wichtigste Herausforderung. Wind, Sonne und Biogas wird die Energiegewinnung der Zukunft sein.“
Für die Herstellerfirma BioConstruct Melle ist der Umbau der Fermenter zu einem Forschungsfermenter eine weitere Herausforderung in der erfolgreichen, noch jungen, Firmengeschichte. In Melle wird bereits heute, in Kooperation mit anderen Instituten, Grundlagenforschung betrieben.
Der Geschäftsführer der Industrieberatung Umwelt, Wistedt/Tostedt war einer der ersten Studenten der TUHH und hat nach erfolgreichen Abschluss zum Dipl. Ing. eine Vielzahl von Biogasanlagen geplant.
“Wir möchten nicht nur mithelfen zu produzieren sondern werden aktiv die TUHH in der Forschung unterstützen. Es gibt viel zu wenig Einrichtungen die gleichzeitig für die Forschung genutzt werden können !“
Henning Wiegers, technischer Geschäftsführer der Ardestorfer Bioenergie:
„18 Landwirtsfamilien haben Rohstoffe für die Biogasanlage 2014 produzieren. Für uns alle ist es eine Herausforderungen durch weitere Inputstoffe gleichzeitig den Maisanbau zu minimieren und die Effizienz der Anlage zu steigern. Die TUHH wird uns und zukünftigen Betreibern von Biogasanlagen wertvolle Unterstützung bieten. Je effektiver eine Anlage betrieben wird, desto weniger Flächenverbrauch in der Natur.“
Der kaufmännische Geschäftsführer der Ardestorfer Bioenergie Heiner Schönecke:
„Die beteiligten Landwirte bewirtschaften insgesamt 2.200ha Acker, der Anteil an Mais beträgt zwischen 10 und 15%.
In der Gemeinde Neu Wulmstorf müssen als Ausgleichsfläche für den Autobahnbau der A26 ca. 300ha geschaffen werden. Diese Flächen entstehen zum großen Teil im EU-Vogelschutzgebiet und unterliegen sehr strikten Bewirtschaftungsvorgaben. Das Mähgut kann nicht zu den optimalen Zeiten eingebracht werden und ist somit für Rinder und Pferde kaum nutzbar. Wir hoffen, dass die Verwertung in der Biogasanlage eine nützliche Alternative bietet. Die TUHH wird uns auch bei diesem Vorhaben unterstützen und wertvolle Ergebnisse liefern.“